Rund- DasFußballmagazin- Kolumne

Home » Rund- DasFußballmagazin- Kolumne » Medien » Rund- DasFußballmagazin- Kolumne

Kriselnder FC Bayern: Ist es für die großen Ziele besser so?
Die Niederlage gegen den FC Augsburg katapultiert die Münchner nach nur sieben Ligaspielen in die Krise. Trainer Julian Nagelsmann steht unter Beobachtung und es kommt alles auf den Prüfstand. Von Samira Samii

Sportmanagerin & Rund-Kolumnistin Dr. Samira Samii

Sportmanagerin & Rund-Kolumnistin Dr. Samira Samii

Die Bundesligasaison 2022/2023 ist gerade einmal sieben Spiele alt und der FC Bayern steckt nach zehn Meisterschaften in Folge bereits in der ersten Krise. Zuletzt gab es sogar nach drei Unentschieden in Folge eine 0:1 Niederlage beim FC Augsburg.

Am Tag darauf, sogar am Sonntag, war Julian Nagelsmann um punkt acht Uhr an der Säbener Straße und versammelte seine Mannschaft zur Aufarbeitung und Gesprächen. Anschließend ging es gemeinsam zum traditionellen Oktoberfestbesuch – angesichts der schlechten Stimmung im Klub hätte Nagelsmann darauf gern verzichtet, doch gegenüber Sponsoren gibt es eben Verpflichtungen.

Der Rekordmeister steckt nach vier Bundesligaspielen ohne Sieg in der Krise. Dies ist die längste Sieglos-Serie seit über 20 Jahren. Darüber hinaus ist der FC Bayern erstmals seit 87 Ligaspielen ohne Tor geblieben. Mit zwölf Punkten nach sieben Spieltagen weisen die Bayern aktuell den schwächsten Saisonstart seit zwölf Jahren auf.

Der FC Bayern München in der laufenden Saison gleicht einer Achterbahn. Am Anfang wurde im Super Cup und in den ersten Bundesligapartien alles aus dem Stadion geschossen und die neue Mannschaft mit Sadio Mané hat Robert Lewandowski vergessen gemacht. Dann kam das Tal der Tränen mit drei Unentschieden in Folge und der Niederlage in Augsburg, welche die Bayern in einen Vulkan verwandelte. Einzig in der Champions League läuft es mit zwei Siegen gegen Inter Mailand und dem FC Barcelona.

Die Klubführung schlägt Alarm, der Trainer steht im Brennpunkt. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Wir müssen jetzt Spiele gewinnen. Wir alle sind gefragt, nicht nur Julian Nagelsmann“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. „Die Jungs müssen sich schon besser konzentrieren und besser fokussieren, gieriger sein, die Spiele zu gewinnen. Die Stimmung sei „natürlich am Boden“.

Die Oktoberfest-Zeit ist in München etwas ganz besonderes und es gab in der Vergangenheit schon viel zu feiern in dieser Zeit. Aber es gab auch schon Krisen, wie 2017 als der Klub den italienischen Startrainer Carlo Ancelotti – heute bei Real Madrid – nach einem 0:3 in der Champions League bei Paris St. Germain entließ. Niko Kovac hatte zur Wiesn-Zeit ebenfalls mehrfach Probleme, wurde nach einem durchwachsenem Herbst 2019 entlassen.

Soweit ist es im Fall Nagelsmann längst nicht. Er besitzt einen Fünfjahresvertrag, ist der teuerste Trainer der Welt und soll bei den Bayern eine Ära prägen. Die Bosse vertrauen ihm und die Rückendeckung ist voll da. Doch die Stimmung ist angespannt.

Es werden sehr viele Torchancen kreiert, aber zu wenig Tore geschossen. Nach dem 0:1 müssen sie sich nicht nur wieder die Frage gefallen lassen, ob ihnen nicht eine „echte Nummer neun“ wie Robert Lewandowski fehlt. Sondern auch, ob das neue flexible Spielsystem mit vielen offensiven Kräften nach dem überragenden Saisonstart und zuletzt mehreren Enttäuschungen entschlüsselt ist. Dass die Bayern sich ohne Lewandowski und mit einigen neuen Spielern erst finden müssen, war klar. Geduld gibt es aber im Profifußball nicht und bei den erfolgsverwöhnten Bayern noch weniger.

Klubchef Oliver Kahn bestätigte noch auf dem Oktoberfest, dass der FC Bayern sich nicht mit anderen Trainern beschäftigt, auch wenn zur Zeit Thomas Tuchel, nach seiner Kündigung bei Chelsea auf dem Markt wäre. Er fuhr fort, „Natürlich sind wir alle unzufrieden, übel gelaunt. Wir müssen dem Ganzen auf den Grund gehen.“

Früher wäre Uli Hoeness spätestens jetzt der Kragen geplatzt und es hätte ein Donnerwetter für die Mannschaft und den Trainer intern und für die Medien extern gegeben. So wie ich die neunen Bayern kenne, wird Oli Kahn in diese Fußstapfen treten und sich den Trainer und die Stars intern zur Brust nehmen. Extern tritt Oliver Kahn deutlich diplomatischer auf als Hoeness, aber intern muss er mit Brazzo Salihamidzic die Truppe wachrütteln. Es muss mehr Focus, mehr Einsatz, mehr Willen und mehr Kampf auf den Platz. Und zwar gegen jeden Gegner, nicht nur gegen Mailand oder Barcelona oder bei schönem Wetter, sondern gegen jeden Gegner bei jedem Wetter. Ich denke auch, wie Didi Hamann und habe größten Respekt vor den Leistungen von Joshua Kimmich, aber er muss wieder konzentrierter auf seiner Position spielen und der Mannschaft somit helfen. Er kann bei all seiner Klasse nicht auf allen Positionen gleichzeitig spielen! Bis zur WM in Qatar müssen die Spieler wieder in Top Form kommen und nach einer hoffentlich erfolgreichen Weltmeisterschaft und ein paar Tagen Urlaub dann Bayern in der Rückrunde zu den nächsten Erfolgen führen. Wie oft hat Pep Guardiola die Hinrunde mit Zauberfußball gespielt und die Gegner in allen Wettbewerben dominiert, doch am Ende hat es oft nicht gereicht. Real Madrid war letztes Jahr in der Vorrunde deutlich schwächer als Bayern und gewann am Schluss die Championsleague.

Es ist noch kein Problem und noch keine Krise! Vielleicht ist es sogar besser so! Aber in absehbarer Zeit muss der FC Bayern in Form kommen, um die hochgesteckten Ziele der Bayern und der Nationalmannschaft erreichen zu können.

Die Bundesligasaison 2022/2023 ist gerade einmal sieben Spiele alt und der FC Bayern steckt nach zehn Meisterschaften in Folge bereits in der ersten Krise. Zuletzt gab es sogar nach drei Unentschieden in Folge eine 0:1 Niederlage beim FC Augsburg.

Am Tag darauf, sogar am Sonntag, war Julian Nagelsmann um punkt acht Uhr an der Säbener Straße und versammelte seine Mannschaft zur Aufarbeitung und Gesprächen. Anschließend ging es gemeinsam zum traditionellen Oktoberfestbesuch – angesichts der schlechten Stimmung im Klub hätte Nagelsmann darauf gern verzichtet, doch gegenüber Sponsoren gibt es eben Verpflichtungen.

Der Rekordmeister steckt nach vier Bundesligaspielen ohne Sieg in der Krise. Dies ist die längste Sieglos-Serie seit über 20 Jahren. Darüber hinaus ist der FC Bayern erstmals seit 87 Ligaspielen ohne Tor geblieben. Mit zwölf Punkten nach sieben Spieltagen weisen die Bayern aktuell den schwächsten Saisonstart seit zwölf Jahren auf.

Der FC Bayern München in der laufenden Saison gleicht einer Achterbahn. Am Anfang wurde im Super Cup und in den ersten Bundesligapartien alles aus dem Stadion geschossen und die neue Mannschaft mit Sadio Mané hat Robert Lewandowski vergessen gemacht. Dann kam das Tal der Tränen mit drei Unentschieden in Folge und der Niederlage in Augsburg, welche die Bayern in einen Vulkan verwandelte. Einzig in der Champions League läuft es mit zwei Siegen gegen Inter Mailand und dem FC Barcelona.

Die Klubführung schlägt Alarm, der Trainer steht im Brennpunkt. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Wir müssen jetzt Spiele gewinnen. Wir alle sind gefragt, nicht nur Julian Nagelsmann“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. „Die Jungs müssen sich schon besser konzentrieren und besser fokussieren, gieriger sein, die Spiele zu gewinnen. Die Stimmung sei „natürlich am Boden“.

Die Oktoberfest-Zeit ist in München etwas ganz besonderes und es gab in der Vergangenheit schon viel zu feiern in dieser Zeit. Aber es gab auch schon Krisen, wie 2017 als der Klub den italienischen Startrainer Carlo Ancelotti – heute bei Real Madrid – nach einem 0:3 in der Champions League bei Paris St. Germain entließ. Niko Kovac hatte zur Wiesn-Zeit ebenfalls mehrfach Probleme, wurde nach einem durchwachsenem Herbst 2019 entlassen.

Soweit ist es im Fall Nagelsmann längst nicht. Er besitzt einen Fünfjahresvertrag, ist der teuerste Trainer der Welt und soll bei den Bayern eine Ära prägen. Die Bosse vertrauen ihm und die Rückendeckung ist voll da. Doch die Stimmung ist angespannt.

Es werden sehr viele Torchancen kreiert, aber zu wenig Tore geschossen. Nach dem 0:1 müssen sie sich nicht nur wieder die Frage gefallen lassen, ob ihnen nicht eine „echte Nummer neun“ wie Robert Lewandowski fehlt. Sondern auch, ob das neue flexible Spielsystem mit vielen offensiven Kräften nach dem überragenden Saisonstart und zuletzt mehreren Enttäuschungen entschlüsselt ist. Dass die Bayern sich ohne Lewandowski und mit einigen neuen Spielern erst finden müssen, war klar. Geduld gibt es aber im Profifußball nicht und bei den erfolgsverwöhnten Bayern noch weniger.

Klubchef Oliver Kahn bestätigte noch auf dem Oktoberfest, dass der FC Bayern sich nicht mit anderen Trainern beschäftigt, auch wenn zur Zeit Thomas Tuchel, nach seiner Kündigung bei Chelsea auf dem Markt wäre. Er fuhr fort, „Natürlich sind wir alle unzufrieden, übel gelaunt. Wir müssen dem Ganzen auf den Grund gehen.“

Früher wäre Uli Hoeness spätestens jetzt der Kragen geplatzt und es hätte ein Donnerwetter für die Mannschaft und den Trainer intern und für die Medien extern gegeben. So wie ich die neunen Bayern kenne, wird Oli Kahn in diese Fußstapfen treten und sich den Trainer und die Stars intern zur Brust nehmen. Extern tritt Oliver Kahn deutlich diplomatischer auf als Hoeness, aber intern muss er mit Brazzo Salihamidzic die Truppe wachrütteln. Es muss mehr Focus, mehr Einsatz, mehr Willen und mehr Kampf auf den Platz. Und zwar gegen jeden Gegner, nicht nur gegen Mailand oder Barcelona oder bei schönem Wetter, sondern gegen jeden Gegner bei jedem Wetter. Ich denke auch, wie Didi Hamann und habe größten Respekt vor den Leistungen von Joshua Kimmich, aber er muss wieder konzentrierter auf seiner Position spielen und der Mannschaft somit helfen. Er kann bei all seiner Klasse nicht auf allen Positionen gleichzeitig spielen! Bis zur WM in Qatar müssen die Spieler wieder in Top Form kommen und nach einer hoffentlich erfolgreichen Weltmeisterschaft und ein paar Tagen Urlaub dann Bayern in der Rückrunde zu den nächsten Erfolgen führen. Wie oft hat Pep Guardiola die Hinrunde mit Zauberfußball gespielt und die Gegner in allen Wettbewerben dominiert, doch am Ende hat es oft nicht gereicht. Real Madrid war letztes Jahr in der Vorrunde deutlich schwächer als Bayern und gewann am Schluss die Championsleague.

Es ist noch kein Problem und noch keine Krise! Vielleicht ist es sogar besser so! Aber in absehbarer Zeit muss der FC Bayern in Form kommen, um die hochgesteckten Ziele der Bayern und der Nationalmannschaft erreichen zu können.

Quelle: Rund- Das Fußballmagazin/27.09.22
Online

This post is also available in: Englisch