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„Samira will den Fußball aufmischen“

Samira SamiiDie gebürtige Teheranerin pendelt zwischen Hamburg, Monte Carlo und Nürnberg – und gilt in der Fußball-Szene als hervorragend vernetzt

« Nürnberg » Sie liebt Chanel-Parfum, trägt mit Vorliebe Gucci oder Prada und pendelt zwischen Hamburg, Frankfurt und Monte Carlo. Trotzdem ist sie alles andere als ein Mode-Püppchen. Samira Samiee ist derzeit das Heißeste, was Nürnberg im Sport-Management zu bieten hat.

Die gebürtige Teheranerin lebt seit Mai in Nürnberg. Sie engagiert sich für wohltätige Zwecke (u.a. für die Per-Mertesacker-Stifung) und betreibt eine eigene PR-Agentur. Ein Klient: die Club-Fußballfrauen. Für die sucht Samira Sponsoren, unterstützt sie auch finanziell. Auch für Club-Profi Joe Mnari koordiniert sie die PR-Termine.

„Ich liebe Fußball und will beweisen, dass auch eine Frau in dieser Männer-Welt bestehen kann“, lacht sie. Mnari lobt den 1,61 Meter kleinen und 43 Kilo leichten Wirbelwind. „Sie ist sehr engagiert und rührig.“ Was Mnaris Berater Ben Brahim bestätigt: „Samira hat nicht nur in Deutschland ein hohes Standing bei vielen Vereinen, Spielern und Verantwortlichen. Sie hat vor allem in den arabischen Ländern schon einen großen Namen. Es kommt ja nicht oft vor, dass eine Frau mit guten Ideen im Fußball tätig ist.“ Samiee beriet zuletzt Dubais Spitzenteam Al Jazira während des Trainingslagers in Nürnberg.

Dabei hat sie finanziell ausgesorgt. Ihre Mutter stammt aus einer Adelsfamilie, Vater Hossein ist ein weltbekannter Augenarzt mit Privatklinik. „Ich könnte daheim die Beine hochlegen. Aber ich will meinen Weg gehen, beweisen, dass eine willensstarke Frau vorankommen kann“, so Samira. „Ich möchte eines Tages Sportdirektorin eines Bundesliga-Klubs werden.“

Verweisen kann sie dabei auf ihre gute Ausbildung. Sie spricht sechs Sprachen, hat ihr Touristik-Studium in München mit der Note eins abgeschlossen. Sie kennt  sich in der Szene bestens aus. Ex-Bayern-Profi Ali Daei, heute Nationaltrainer des Irans, zählt ebenso zu ihren Freunden wie Nigel de Jong, die Familie van der Vaart und Hannovers Präsident Martin Kind. Anfang November fliegt Samira mit Ciriaco Sforza zwecks Scouting zum Qualifikations-Endrundenturnier für den Afrika-Cup 2009, will zudem in der Winterpause den Tunesier Tijana Belaid von Slavia Prag zu Hannover 96 vermitteln.

Club-Manager Martin Bader und Ex-Trainer Thomas von Heesen bot sie ein kostenloses Wintertrainingslager in Dubai an. Doch der Club lehnte ab, weil der neue Trainer Michael Oenning nicht so weit fliegen wollte. Auch in Sachen Marketing gab’s ein Nein vom Club, weil der bis 2016 an Sportfive gebunden ist. Aber Samira gibt nicht auf. „Ich würde gerne Martin Bader ein paar Ideen vorschlagen.“ Freitagabend war sie zusammen mit Tunesiens Nationaltrainer Humberto Coelho und Mnari beim Spiel in Fürth gegen Aaachen. Die nächsten Kontakte dürften da schon geknüpft sein.

Quelle: AZN-M.Hertlein / 26.10.2008

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