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“Mit den Waffen einer Frau”

Samira Samii

Samira Samii
Foto: Mayk Azzato

Ein edler Neubau in einem neuen Frankfurter Nobelviertel, das zwischen Sachsenhausen und Westhafen entsteht. Auf einer eigens aufgeschütteten Insel direkt am Main schießen teure Immobilien wie Pilze aus dem Boden. Der hochmoderne Glas-Aufzug schwebt lautlos in die oberste Etage. Die massive Holztür öffnet sich und gibt den Blick in das lichtdurchflutete Penthouse frei, in dem die 1,60 Meter große Dame des Hauses fast ein bisschen verloren aussieht:

Samira Samii – die Frau, die vor knapp einem Jahr mit einer Geschichte an die Öffentlichkeit ging, die viele Menschen im In- und Ausland berührte (berichtete in Ausgabe04/07).

Sie verließ Hamburg Hals über Kopf und begleitete ihren Vater Professor Hossein Samii, einen der weltbesten Augenchirurgen und Mitglied der höchsten Persischen Society, zu Kongressen rund um den Globus.
Samira, wie geht es Ihnen? Samira Samii: Sehr gut. Ich habe drei Kilo zugenommen. Wenn ich Stress habe, esse ich.Stress? Samira Samii: Ich organisiere gerade meinen Umzug nach Hamburg. Ab nächster Saison werde ich als PR- und Marketing-Manager für drei Fußballvereine arbeiten. Das ist sehr aufregend, glauben Sie mir (lacht).Seit Anfang des Jahres lebt sie in Frankfurt. Im Penthouse ihrer Eltern: Cooler Designer-Chic verteilt sich auf 300 Quadratmeter und zwei Stockwerke. Hier und da verströme Versace-Accessoires wohldosierten Pomp. Bei unserem letzten Treffen wirkte sie wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln. Jetzt strahlt sie über beide Ohren. Ein hübsches, warmes, mädchenhaftes Lachen. Sie serviert Cappucino und bietet Erdbeeren an – ihre große Leidenschaft. Ihre gute Laune hat aber einen ganz anderen Grund: Sie steigt ins Fußballgeschäft ein!Genialer Schachzug oder Schnapsidee? Haben Sie denn Ahnung von Fußball? Samira Samii: Schnapsidee? Nein. Ich trinke nicht, habe es nie probiert (lacht). Im Ernst: Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Fußball. Viele große Fußballer sind Patienten meines Vaters. Und was glauben Sie haben wir uns angesehen, wenn der Fernseher lief? Natürlich Fußball. Aber keine Angst: Ich fange ja nicht als Trainer an. Meine Talente liegen auf anderen Gebieten. Ich bin gespannt. Samira Samii: Ich habe in München Marketing studiert, später insgesamt zehn Jahre für verschiedene Touristik-Firmen und Fluglinien gearbeitet. Als ich nach der Trennung wieder einen klaren Kopf hatte, kam mir die Fußball-Idee, als ich mir ein Spiel von AC Mailand auf Arena ansah – übrigens mein Lieblingsverein. War ihre Vorgeschichte und der Name ihres Mannes hilfreich? Samira Samii: Dazu kann ich nur soviel sagen: Ich habe Initiativbewerbungen verschickt, die meine Qualifikationen hervorheben. Die Resonanz war erstaunlich.

Wie viele Vereine haben Sie angeschrieben? Samira Samii: Sechs oder sieben im Raum München und Hamburg. Zwei Städte, die ich sehr mag und in denen ich viele Freunde habe.Und für wen werden Sie nun arbeiten? Samira Mahdavikia: FC Ingolstadt 04, Altona 93 und SV Armenia Hannover. Zwei Oberligavereine und ein Regionalist.War die Bundesliga nicht interessiert? Samira Samii: Doch, sogar sehr. Es lagen auch Angebote aus der ersten und zweiten Liga vor, die ich aber abgelehnt habe. Ich will ganz bewusst erst einmal kleine Brötchen backen. Ich leide nicht an Selbstüberschätzung. Für mich war auch sehr wichtig, dass ich freiberuflich tätig sein kann.Wie wollen Sie sich in der Männerdomäne Fußball behaupten? Samira Samii: Mit den Waffen einer modernen Frau: Fleiß, Kompetenz, Charme und High Heels (lacht).

In ihrem neuen Job könnte Ihnen der ein oder andere attraktive Mann über den Weg laufen. Sind Sie schon bereit für eine neue Liebe? Samira Samii: Nein. Nach meiner Erfahrung bin ich sehr vorsichtig geworden. Das dauert noch, bis ich einem Mann wieder vertrauen kann. Ich konzentriere mich erst mal auf meine Karriere.

Was oder wer hat Ihnen geholfen, Ihre Erfahrungen zu verarbeiten? Samira Samii: Natürlich an erster Stelle meine Familie, die mich emotional und finanziell unterstützt hat. Nach der Hochzeit mit Mehdi hatte ich wenig Kontakt zu meinen Eltern, die mit dieser Ehe nicht einverstanden waren. Letztlich durch muss man da aber ganz alleine.

Therapie, Yoga oder Sport kann helfen. Samira Mahdavikia: Mein Klavier war meine beste Freundin. Wenn es mir schlecht geht, aber auch, wenn es mir gut geht, gibt es nichts Besseres. Ich spiele schon seit meinem sechsten Lebensjahr, habe eine klassische Ausbildung. Ich liebe Beethoven. Außerdem spiele ich viel Tennis und jogge. Das macht den Kopf frei.

Sie werden demnächst 30. Samira Samii: Ich weiß noch nicht mal wie ich feiern werde, aber ich freu‘ mich drauf.

Quelle: IN-Das Star-Magazin / Juni 2007 (Besuch Oliver Opitz bei Samira Samii privat)

 

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